Aus dem Schiffsgrab von Oseberg stammt dieser hölzerner Rahmen, der eventuell als Flechtrahmen für Sprangarbeiten verwendet wurde. Eine Deutung als Webrahmen für Bildwirkerei ist aber genauso möglich.
Wir
wissen also nicht, für was dieser Rahmen benutzt wurde ! Ich könnte
mir vorstellen, dass er für beide Techniken Verwendung fand. Warum
soll man nur ein Gerät für eine Technik benutzen, wenn mehr möglich
ist ? Diese Denkweise mag vielleicht eine kleine Revolution sein,
aber dumm waren die Leute auch zu früheren Zeiten sicher nicht. Sie
waren innovativ wie wir heute auch, eben zu ihrer Zeit.
Die
origiale Größe beträgt 1,12m in der Höhe und 0,76m
in der Breite. Wer es grösser oder kleiner mag, der kann sich
das ja so anpassen, wie man es gerne hätte.
Der Rahmen besteht aus
zwei runden Stangen (an den Seiten) und zwei gelochten Bretten in
welche die Rundstangen gesteckt werden konnten. Hierbei kann das
untere Brett beiter sein, damit der Rahmen selbstständig steht.
(Eventuell können auch hier "Füße" angebracht werden um
den Stand zu verbessern)
Es
gibt zwei Möglichkeiten das Gewirk in dem Rahmen zu befestigen.
Möglichkeit 1: | Möglichkeit 2: |
Ein
mal kann man wieder zwei variable Stangen mit Bändern an dem
äußeren Rahmen befestigen.
Hier
muss jedes Mal, wenn das Gewirk beim erstellen zu sehr gespannt
wird der Knoten an den Bändern gelockert werden damit die
Spannung nicht zu groß wird und Bänder des Gewirkes reißen. Das
kann mit unter bei größeren Geweben besonders zum Ende hin doch
recht lästig werden.
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Bei
der zweiten Methode werden zwei stabile Bänder in den Rahmen
gespannt. Mindestens ein Ende wird mehrfach um eine der runden
Stangen gewickelt und erst dann verknotet.
So
kann man durch drehen an der umwickelten Fläche die Spannung des
Bandes und somit die Spannung auf dem Gewirk regulieren. Das geht
wesentlich schneller als das lösen und neu binden der Knoten, ist
aber trotzdem eine stabile, sichere Lösung. Jedoch kann es leicht
passieren, dass in dem Gewirk später am Ende der Abschluss etwas
oval wird.
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Auf
diese beiden Techniken gehen wir nun im folgendem Kapitel näher ein